Lärmbelästigungen
Braunschweigs SPD-Parteichef Dr. Christos
Pantazis meint: "Wir hören immer wieder Beschwerden von Anwohnern, dem
wollen wir nachgehen und untersuchen, ob etwas verbessert werden kann".
Der Fluglärmschutzbeauftragte für den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg
stellt dazu im Jahresbericht 2016 fest: "Seit dem Jahr 2014 ist ein
erheblicher Anstieg der Beschwerden zu verzeichnen, da die Beschwerden
seit diesem Zeitpunkt auch per E-Mail eingereicht werden können" und
liefert eine Grafik zur Entwicklung der Beschwerdezahlen über Fluglärm.
Entwicklung
der Beschwerdezahlen über Fluglärm in der Umgebung des Flughafens
Braunschweig-Wolfsburg.
Quelle: Jahresbericht 2016 des
Fluglärmschutzbeauftragten des Niedersächsischen Ministeriums für
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr für den Flughafen
Braunschweig-Wolfsburg.
Doch Klaus Wendroth,
CDU-Fraktionsvorsitzender, weiß es offenbar besser. Es gebe überhaupt
keine Beschwerden der Anwohner mehr: "Unser langjähriger Vorsitzender
Wolfgang Sehrt wohnt seit ewigen Zeiten am Flughafen, er hat uns
bestätigt: Es wird immer leiser."
Sehrt (CDU) hatte sich allerdings bereits am 18.07.2006 im Rat der Stadt
Braunschweig hervorgetan und für eine Landschaftsschutzgebietsverordnung
zum Schutz des Querumer Forsts plädiert: "Wir schaffen gerade die
Landschaftsschutzgebietsverordnung, um den Wald zu schützen". Allerdings
war das Gegenteil beabsichtigt: Erst mit dieser Verordnung wurde es
rechtlich möglich, dass über 41.000 Bäume im Querumer Forst für eine
Startbahnverlängerung für die Volkswagen AG gefällt werden konnten.
Wendroth (CDU) war schon früher durch befremdliche Äußerungen
hervorgetreten. So teilte er beispielsweise am 16.07.2012 anlässlich der
Präsentation einer von den Flughafenbefürwortern in Auftrag gegebenen
Verkehrszählung wie erwartet mit: „Die Zahlen belegen, dass Waggum nach
der Kappung der Grasseler Straße nicht durch zusätzlichen Verkehr belastet
wird. Das Gegenteil ist sogar der Fall: viele Auswärtige, die früher durch
Waggum in die Braunschweiger Innenstadt gefahren sind, nehmen heute einen
anderen Weg."
10.06.2017
Ralf Beyer