Angestrebte
Förderung mit öffentlichen Mitteln
Gewährung der angestrebten Beihilfe in
Tranchen in den Jahren 2010 - 2012 unter Vorbehalt
Hierzu:
- Zuwendungsbescheid der NBank, Hannover, vom 20.5.2010 und nachfolgende
Änderungsbescheide vom 3.11.2010 und 7.6.2011.
- Am 29.6.2011 Aufhebung des Änderungsbescheides vom 7.6.2011.
- Am 20.7.2011 Änderungsanzeige der Struktur-Förderung Braunschweig
GmbH.
- Am 26.7.2011 wertet die NBank die Änderungsanzeige vom 20.7.2011
als Änderungsantrag der Struktur-Förderung Braunschweig GmbH.
Höhe der angestrebten Beihilfe: 18,7 Mio. Euro als Zuschuss.
Der Nds. Ministerpräsident McAllister am 29.8.2011: "Die 18,7 Millionen
Euro, die das Land gegeben habe, seien gut und sinnvoll angelegtes Geld."
https://www.braunschweiger-zeitung.de/archiv/article150182426/Flughafen-Landebahn-Ein-Meilenstein.html
Angaben zum Begünstigten, soweit aus
öffentlich zugänglichen Quellen bekannt
Zum Ausbau des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg erhält die Flughafen
Braunschweig-Wolfsburg GmbH anteilige Barmittel ihrer Gesellschafter
Stadt Braunschweig, Stadt Wolfsburg und Volkswagen AG in Höhe von rd. 25
Mio. Euro.
Zur Einpflegung von Fördergeldern tritt gegenüber den Förderbehörden
nach außen nicht die Flughafengesellschaft (die mit VW eng verbunden ist)
auf, sondern die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH, eine 100%-ige
Tochter der Stadt Braunschweig.
Die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH beantragt beim Land Niedersachsen
zusätzliche die Fördermittel in Höhe von 18,7 Mio. Euro. Vermutlich zur
Kaschierung des Flughafenausbaus werden die Fördermittel jedoch für ein
Projekt "Avionic-Cluster" beantragt. Mit dem Namen "Struktur-Förderung
Braunschweig" sollten offenbar alle Zweifel ausgeräumt werden, dass es sich
bei dem Vorhaben um was anderes als um eine reine Investition in
Infrastruktur handeln könnte. In der Sitzung des Rats der Stadt Braunschweig
vom 17.11.2009 wird dazu jedoch auf Anfrage durch den Ersten Stadtrat
Lehmann klar gestellt: "Avionik-Cluster und die Landebahn - das ist ja alles
eins!"
http://www.bibs-fraktion.de/fileadmin/user_upload/
PDF/Buergerfrage_17_11_1.pdf
Die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH überträgt die so geschaffenen
Werte mit Nutzungs- und Übertragungsvertrag an die Flughafen
Braunschweig-Wolfsburg GmbH und an die Stadt Braunschweig bzgl. der in die
Förderung mit eingeschlossene Erschließung von Gewerbegebieten.
Die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH ist Zuwendungsempfänger, die
geförderten Wirtschaftsgüter werden aber von Anfang an bzgl. Flughafenausbau
im Anlagevermögen der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH gemäß Vertrag
zwischen der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH mit der
Struktur-Förderung Braunschweig GmbH vom 6.1.2010 aktiviert.
Verdacht des Verstoßes gegen
Förderrichtlinien
Laut Schreiben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
vom 15.10.2010 zur "Förderung des Ausbaus des Flughafens
Braunschweig-Wolfsburg" wird der Ausbau des Flughafens mit Mitteln aus der
Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen
Wirtschaftsstruktur" (GRW) gefördert.
Weiterhin wird in dem Schreiben mitgeteilt:
"Ob die Zahlung den GRW- und
beihilferechtlichen Vorgaben entspricht, muss im Einzelfall vom Land
Niedersachsen in alleiniger Verantwortung geprüft werden. Der Bund hatte
bei der Förderung des Flughafens Braunschweig das Land Niedersachsen auf
die Vorgabe des Koordinierungsrahmens hingewiesen, dass im Fall der
Förderung der gewerbenahen Infrastruktur Betreiber und Nutzer weder
rechtlich, wirtschaftlich noch personell verflochten sein dürfen."
Das Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gab dazu per Email
vom 17.9.2009 an die Struktur-Förderung Braunschweig zu bedenken:
Die Volkswagen AG ist jedoch nicht nur in größerem Umfang Endnutzer des
Flughafens im Sinne der GRW, sondern laut Aussage des ehemaligen Nds.
Ministerpräsidenten und Aufsichtsratsmitglieds der Volkswagen AG, Christian
Wulff, vom 31.3.2009 sogar Hauptnutzer des Flughafens
Braunschweig-Wolfsburg.
Der ehemaligen Nds. Ministerpräsident Dr. Christian Wulff hatte den Ausbau
des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg offenbar als Aufsichtsratsmitglied der
Volkswagen AG im Sinne dieser Gesellschaft forciert. So antwortete der
damalige Staatssekretär im Nds. Ministerium der Finanzen Hagebölling
mit Schreiben vom 4.5.2005 auf den Vorschlag einer abgewogenen Entscheidung
zum Ausbau des Braunschweiger Flughafens: "Nach Kabinettsentscheidung sind
jedoch alle Verantwortungsträger aus guten Gründen in die Kabinettsdisziplin
eingebunden."
Der Ausbau des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg erfolgte offensichtlich auf
Veranlassung der Volkswagen AG. Anlässlich der Feier am 29.8.2011 zum
Abschluss der Arbeiten für die Verlängerung der Start- und Landebahn des
Braunschweiger Flughafens berichtete die Braunschweiger Zeitung am
30.8.2011: Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann holte sich den
Auftrag direkt beim damaligen VW-Boss und heutigen Aufsichtsratschef
Ferdinand Piëch ab: "Wissen's was? Machen's fertig." Hoffmann erzählt diese
Geschichte vor ein paar hundert Leuten im Zelt am Forschungsflughafen, und
er macht gar nicht den Eindruck, dass er sich für diesen Auftrag sonderlich
schämt. "Wir haben es geschafft!", meldet er dem direkt vor ihm in der
ersten Reihe sitzenden VW-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn Vollzug."
Laut Schreiben der Struktur-Förderung Braunschweig GmbH vom 15.10.2010
beteiligt sich die Volkswagen AG mit einem Betrag von 5 Mio. Euro am Ausbau
des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg. Hierüber berichtete die
Braunschweiger Zeitung bereits am 25.9.2010.
https://www.braunschweiger-zeitung.de/archiv/article150363667/VW-zahlt-Zuschuss-an-Flughafen.html
Die Volkswagen AG hat mit der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH einen
Erbbaurechtsvertrag über ein Gelände zur Erweiterung des Flughafens in
Richtung Westen in Form einer Runway Extended Safety Area (RESA)
geschlossen. Die Volkswagen AG finanziert laut Braunschweiger Zeitung vom
30.1.2012 den Bau der RESA mit einem Betrag von 2 Mio. Euro.
http://www.waggum-online.de/
Die Volkswagen AG ist personell am Ausbau des Flughafen
Braunschweig-Wolfsburg beteiligt durch ihren Vertreter Wendelin Martin Göbel
in der Arbeitsgruppe "Forschungsflughafen" (FoFlu) des Flughafens
Braunschweig-Wolfsburg.
http://www.braunschweig-online.com/flughafenausbau/222-foerdermittell-erschleichung-zum-ausbau-eines-vw-flughafens-.html
13.07.2012
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